Liszt und Tschaikowski | Digitale Konzerteinführung
Hört man Musik anders, wenn man weiß, wie sie entstanden ist? Bei Tschaikowskis Vierter Sinfonie kann das gut sein. Er hatte sich zur Hochzeit mit einer Frau überreden lassen, obwohl er Männer liebte. Ein großer Fehler, wie er schnell merkte, der ihn bis zum völligen psychischen Zusammenbruch trieb. Seine inneren Kämpfe, sein schlechtes Gewissen seiner Frau gegenüber, all das Versteckspiel mit seinen Neigungen schrieb er in diese Sinfonie ein. Aber ob wir die Geschichte kennen oder nicht, ihr tiefer emotionaler Gehalt, sie heißt auch „Die Tragische“, wirkt auch heute noch unmittelbar.
Davor ist Palastorganist Olivier Latry mit der Orchesterfassung eines Orgelwerks von Liszt zu erleben, die als verschollen galt und die er selbst in einer Pariser Villa wiederentdeckt hat.