Andrew Manze wird weithin als einer der anregendsten und inspirierendsten Dirigenten seiner Generation gefeiert, der sich durch seine umfassende und wissenschaftliche Repertoirekenntnis, seine grenzenlose Energie und seine Herzlichkeit auszeichnet. Von 2014 bis 2023 war er Chefdirigent der NDR Radiophilharmonie in Hannover. Seit 2018 ist er Erster Gastdirigent des Royal Liverpool Philharmonic Orchestra und hat seit September 2024 die gleiche Position beim Scottish Chamber Orchestra inne.
In seiner Zeit als Chefdirigent in Hannover leitete er die NDR Radiophilharmonie 2016 und 2019 auf sehr erfolgreichen Tourneen durch China, 2022 waren sie zudem gemeinsam in Japan. Andrew Manze und das Orchester haben eine Reihe von preisgekrönten Aufnahmen mit Werken von Mendelssohn und Mozart für Pentatone gemacht. Die erste Aufnahme der Mendelssohn-Reihe wurde mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet. Mit dem Royal Liverpool Philharmonic Orchestra hat Andrew Manze auch einen Zyklus sämtlicher Symphonien von Vaughan Williams für Onyx Classics aufgenommen, der von der Kritik hochgelobt wurde.
Als weltweit gefragter Gastdirigent unterhält Andrew Manze langjährige Beziehungen zu führenden Orchestern wie dem Royal Concertgebouw Orchestra, den Münchner Philharmonikern, dem Rotterdam Philharmonic, dem Royal Stockholm Philharmonic, den Bamberger Symphonikern, dem Oslo Philharmonic, dem Finnish Radio Symphony Orchestra, dem Mozarteumorchester Salzburg, dem Chamber Orchestra of Europe, dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin und der Dresdner Philharmonie. In der Spielzeit 2024/25 gibt er sein Debüt beim Toronto Symphony Orchestra und beim Orchestre Symphonique de Montréal, zudem kehrt er zum Hallé Orchestra, zum Atlanta Symphony Orchestra und zu den Salzburger Festspielen zurück.
In Nordamerika ist er regelmäßig beim „Mostly Mozart“-Festival in New York City zu Gast und gab in den vergangenen Jahren seinen Einstand beim Boston Symphony, beim Atlanta Symphony und dem Minnesota Orchestra.
In der Saison 2022/23 gab er sein Operndebüt an der Bayerischen Staatsoper in München, wo er Aufführungen von Purcells "Dido und Aeneas" sowie Schönbergs "Erwartung" dirigierte. Weitere Höhepunkte der vergangenen Spielzeiten waren seine Debüts bei den Wiener Symphonikern, dem London Philharmonic Orchestra und dem Swedish Radio Symphony Orchestra.
Von 2006 bis 2014 war er Chefdirigent und künstlerischer Leiter des Helsingborg Symphony Orchestra. Während dieser Zeit machte er eine Reihe von Aufnahmen, darunter waren Beethovens „Eroica“ (Harmonia Mundi) und ein Zyklus mit den Brahms-Symphonien (CPO). Außerdem war er von 2008 bis 2011 Erster Gastdirigent des Norwegian Radio Symphony Orchestra und für vier Spielzeiten stellvertretender Gastdirigent des BBC Scottish Symphony Orchestra.
Nach einem Studium der Klassischen Philologie an der Universität Cambridge studierte Andrew Manze Violine und wurde schnell zu einem führenden Spezialisten in der Welt der historischen Aufführungspraxis. 1996 wurde er zum stellvertretenden Direktor der Academy of Ancient Music ernannt und war anschließend von 2003 bis 2007 künstlerischer Leiter von English Concert. Als Geiger veröffentlichte er eine bemerkenswerte Anzahl von Aufnahmen, von denen viele mit Preisen ausgezeichnet wurden.
Andrew Manze ist Fellow der Royal Academy of Music, Gastprofessor an der Oslo Academy und hat an neuen Ausgaben von Sonaten und Konzerten von Bach und Mozart mitgewirkt, die bei Bärenreiter und Breitkopf & Härtel erschienen sind. Zudem unterrichtet er, schreibt über Musik, redigiert musikalische Werke und tritt regelmäßig in Rundfunk und Fernsehen auf. Im November 2011 erhielt er den renommierten Rolf-Schock-Preis in Stockholm.