Die Blockflötistin, Ensembleleiterin, Dirigentin, Festivalintendantin und Universitätsprofessorin Dorothee Oberlinger gehört heute zu den international prägenden Persönlichkeiten im Bereich der Alten Musik. Sie wurde mit nationalen und internationalen Musikpreisen wie dem Opus Klassik (2020, Instrumentalistin des Jahres), Echo Klassik, dem Diapason d´or, dem ICMA Award und mit dem Telemannpreis der Stadt Magdeburg ausgezeichnet.
Als Solistin arbeitet sie seit 2002 mit dem von ihr gegründeten Ensemble 1700 sowie mit renommierten Barockensembles und Orchestern wie den Sonatori de la Gioiosa Marca, Musica Antiqua Köln, Arte del Mondo, B´Rock, der Akademie für Alte Musik Berlin, der Academy of Ancient Music, Al Ayre Espagnol, Il Suonar Parlante, Zefiro oder Concerto Köln.
Nach ihren Studienjahren in Köln, Amsterdam und Mailand (in den Fächern Blockflöte, Schulmusik und Germanistik) gab sie ihr internationales Debüt 1997 mit dem 1. Preis im internationalen Wettbewerb SRP/Moeck U.K. in der Wigmore Hall London. Es folgten seitdem zahlreiche Einladungen zu den meisten bedeutenden Festivals und in Konzerthäuser wie das Grand Théatre Bordeaux, Teatro Colón Buenos Aires, Grand Théâtre de Genève, Laeszhalle Hamburg, KKL Luzern, Tonhalle Zürich, Auditorio Nacional Madrid, Théatre Champs-Elysees Paris oder DeSingel Antwerpen, etc.
Neben ihrer intensiven Beschäftigung mit der Musik des Barock widmet sich Dorothee Oberlinger immer wieder auch der zeitgenössischen Musik und Avantgarde, so war sie u. a. an dem 2009 erschienene Album "Touch" des Schweizer Pop-Duos Yello beteiligt. Seit 2004 lehrt sie als Professorin an der Universität Mozarteum Salzburg, wo sie von 2008 bis 2018 das Institut für Alte Musik leitete und zu einer international anerkannten Institution für Studien der historischen Aufführungspraxis entwickelte. Sie ist Festivalintendantin zweier bedeutender Alte-Musik-Festivals Deutschlands, der Musikfestspiele Potsdam Sanssouci und der Barock-Festspiele Bad Arolsen.
Ihr internationales Debüt als Opern-Dirigentin gab sie bei den Göttinger Händel-Festspielen 2017 mit der Händel-Produktion "Lucio Cornelio Silla", es folgten die Opern "Polifemo" von Bononcini (2019), die Telemann-Oper "Pastorelle en musique" (2021) und die Produktion "I portentosi effetti de la madre natura" von Giuseppe Scarlatti (2022). 2022 förderte das Bundesprogramm NEUSTART KULTUR die szenische Produktion der Serenata "Il giardino d’amore" von Alessandro Scarlatti unter der Leitung von Dorothee Oberlinger mit ihrem Ensemble 1700. Weitere ihrer Barockopernprojekte wurden im Zeitraum 2022 bis 2024 vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen NRW gefördert.
Als Dirigentin hat Dorothee Oberlinger u. a. mit dem Wuppertaler Sinfonieorchester, den Duisburger Sinfonikern und dem Beethoven Orchester Bonn gearbeitet, zudem leitete sie Opernprojekte beim Winter in Schwetzingen und an der Oper Bonn. 2025 dirigiert sie u. a. die Dresdner Phiharmonie und La Scintilla Zürich.
Dorothee Oberlinger ist Ehrenbürgerin ihrer Heimatstadt Simmern. 2021 wurde ihr vom Bundespräsidenten das Bundesverdienstkreuz erster Klasse der Bundesrepublik Deutschland für ihre kulturellen Verdienste verliehen.