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Francesco Piemontesi

"Die Musik zaubert auf sein Gesicht ein subtiles Wechselspiel von Empfindungen, ganz von innen heraus – der getreue Widerschein seiner Musikalität." (Neue Zürcher Zeitung)

 

Der aus Locarno stammende schweizerisch-italienische Pianist Francesco Piemontesi hat sich im Laufe der Jahre einen Ruf als einer der führenden Interpreten des deutschen klassischen und romantischen Repertoires erworben. Regelmäßig tritt er als Gast bei zahlreichen weltweit führenden Orchestern auf sowie als Solist in Konzertsälen und bei Musikfestivals rund um den Globus. Von 2012 bis 2024 war er Künstlerischer Leiter der Settimane Musicali di Ascona.

 

Für seine subtilen, aber fesselnden Interpretationen der Klaviersonaten von Franz Schubert sowie der Solowerke und Klavierkonzerte von Mozart, Beethoven, Brahms und Liszt wird er international von Kritikern und Publikum gleichermaßen gefeiert. Sein Spiel zeichnet sich durch Sensibilität, Intimität und Poesie, aber auch durch Kraft und Brillanz aus. Vor allem aber ist es ihm wichtig, die Partituren von innen heraus auszuleuchten: "Musizieren ist für mich wie eine zweite Sprache. Es fühlt sich wie eine existenzielle Notwendigkeit an. Ich will das Publikum nicht unterhalten, ich will es an den tiefen Dimensionen der Musik teilhaben lassen."

 

Als Solist spielte er bereits mit führenden Ensembles wie den Philharmonischen Orchestern von Berlin, New York und Los Angeles, dem Orchestre de Paris, dem Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia, der Filarmonica della Scala, den Wiener Symphonikern, den Sinfonieorchestern von Boston, Chicago, London und vom NHK, dem Cleveland Orchestra, dem San Francisco Symphony, dem Budapest Festival Orchestra, dem Chamber Orchestra of Europe sowie dem Tonhalle-Orchester Zürich. Er arbeitet regelmäßig mit renommierten Dirigent:innen wie Gianandrea Noseda, Fabio Luisi, Antonio Pappano, Daniele Gatti, Daniele Rustioni, Lorenzo Viotti, Robin Ticciati, Iván Fischer, Mirga Gražinytė-Tyla, Marek Janowski, Joana Mallwitz, Thomas Søndergård, Daniel Harding, Roger Norrington, Karina Canellakis, Paavo Järvi, Zubin Mehta, Nathalie Stutzmann, Elim Chan und Maxim Emelyanychev zusammen.

 

In der Saison 2025/26 spielt er die Uraufführungen des ihm gewidmeten Klavierkonzerts von Beat Furrer mit dem Orchestre de la Suisse Romande und dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und tritt mit dem Mahler Chamber Orchestra, dem Orchestre Philharmonique de Radio France, dem Gewandhausorchester Leipzig, dem Swedish Radio Symphony Orchestra, dem Finnish Radio Symphony, dem Royal Scottish National Symphony Orchestra, den Sinfonieorchestern von Pittsburgh, Atlanta, Baltimore und Toronto sowie dem Seoul Philharmonic Orchestra auf.

 

Als herausragender Solokünstler war er in der jüngsten Vergangenheit im Auditorium Lyon, im Dvořák-Saal des Rudolfinum, in der Tonhalle Zürich, bei der Schubertiade und in La Chaux-de-Fonds zu erleben. In der Saison 2025/26 spielt er im Wiener Musikverein und im Théâtre des Champs-Élysées sowie in der Wigmore Hall in London, wo er ein absoluter Publikumsliebling ist.

 

Neben Werken der Klassik und Romantik umfasst das breite Repertoire von Francesco Piemontesi auch Stücke von Bach und Händel in Originalfassungen und Transkriptionen, Klavierkonzerte von Ravel, Debussy, Bartók, Rachmaninow und Schönberg sowie Kompositionen von Olivier Messiaen und Unsuk Chin. Unter seinen vielen wichtigen musikalischen Einflüssen hebt er seine hochgeschätzten Lehrer Arie Vardi und Alfred Brendel hervor, vor allem aber die französische Konzertpianistin Cecile Ousset. Ihr verdankt er seinen runden Ton und eine traumwandlerische Technik, die in der französischen Klaviertradition seit Marcel Ciampi verwurzelt ist.

 

Sein musikalisches Können ist auf zahlreichen Aufnahmen dokumentiert, die mit Preisen ausgezeichnet und von der Kritik gefeiert wurden, darunter Schuberts letzte Klaviersonaten, Debussys Préludes und Mozarts Klavierkonzerte mit dem Scottish Chamber Orchestra unter der Leitung von Andrew Manze sowie zwei der anspruchsvollsten Werke der Klavierliteratur: die "Transzendentalen Etüden" und die h-Moll-Sonate von Liszt. Im September 2025 veröffentlichte Pentatone sein neuestes Album, eine Aufnahme von Brahms' Klavierkonzert Nr. 2 mit dem Gewandhausorchester Leipzig und Manfred Honeck.

 

Die Zusammenarbeit von Francesco Piemontesi mit anderen Musiker:innen und Orchestern gründet sich auf Freundschaft, Wertschätzung und Kreativität. Zuletzt war er Artist in Residence beim Orchestre de la Suisse Romande, der Dresdner Philharmonie und dem Gstaad Menuhin Festival. Er ist auf der Konzertbühne ebenso versiert wie in kleineren Kammermusikensembles und tritt mit einer Vielzahl von Partner:innen auf, darunter Renaud Capuçon, Leonidas Kavakos, Janine Jansen, Daniel Müller-Schott, Augustin Hadelich und Jörg Widmann.

 

Für den im November 2024 veröffentlichten Dokumentarfilm "The Alchemy of the Piano" arbeitete Francesco Piemontesi mit dem Regisseur Jan Schmidt-Garre zusammen. Während der ein Jahr lang dauernden Dreharbeiten sprach er mit einigen der weltweit führenden Interpret:innen, darunter sein inzwischen verstorbener Mentor Alfred Brendel, Maria João Pires, Stephen Kovacevich und Antonio Pappano. Die so entstandene Reihe aufschlussreicher Begegnungen beleuchtet die individuellen Herangehensweisen der Künstler:innen an das Instrument, seine Klangfarbe und seine Form.

Konzerte mit Francesco Piemontesi