Frauke Roth ist seit Januar 2015 Intendantin der Dresdner Philharmonie.
Mit ungewöhnlichen Ideen, hohem Engagement, intensiver Kommunikation und ansteckender Leidenschaft für die Musik führt sie das Orchester seitdem zu neuem internationalen Renommee und macht es zu einem starken und verlässlichen Player in der Dresdner Kulturlandschaft.
Bereits kurz nach ihrem Amtsantritt gelingt es ihr, den Dresdner Stadtrat von ihren Visionen für die Bespielung des neuen Konzertsaals im Kulturpalast zu überzeugen. Seit seiner Eröffnung 2017 gehört der Saal für das Dresdner Publikum zu den gefragtesten „third places“ ihrer Stadt. In der internationalen Musikwelt gilt er mittlerweile als einer der besten neuen Konzertsäle weltweit. Unter ihrer Leitung wickelt die Dresdner Philharmonie auch die Fremdvermietung des Konzertsaales – dieses Segment implementierte sie so erfolgreich, dass es praktisch keinen freien Abend im Konzertsaal mehr gibt.
Mit großem Engagement erweitert und profiliert sie sowohl das Konzertangebot der Dresdner Philharmonie und der Philharmonischen Chöre als auch kleinere Formate: Konzerteinführungen, after concert lounges, Probenbesuche oder auch Werkstattgespräche für alle Altersgruppen. Neue Konzertformen wie phil zu entdecken und die Öffnung für Film, Weltmusik und Jazz ziehen immer mehr junges Publikum an. Seit ihrem Amtsantritt steigen die Besucherzahlen der Dresdner Philharmonie deutlich.
Die Gesamtaufnahme sämtlicher Sinfonien von Beethoven und Schostakowitsch mit der Dresdner Philharmonie unter der Leitung von Michael Sanderling bei Sony Classical gilt für Kritiker als „Referenzaufnahme“. Für diesen Meilenstein in der Orchestergeschichte schuf Frauke Roth die Rahmenbedingungen.
Werdegang
In Hamburg geboren, studiert Frauke Roth Querflöte in Freiburg und London. Nach Engagements in Pforzheim und Rostock schließt sie 1999 ihr Konzertexamen an der Musikhochschule »Hanns Eisler« in Berlin ab. Dass Musiker Verantwortung für ihre Programme übernehmen und auch in wichtige musikalische Entscheidungen einbezogen werden, erlebt sie zum ersten Mal als Flötistin bei der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen.
Geprägt von diesen Erfahrungen, wird sie 1998 Managerin des Ensembles Oriol Berlin. Viel Aufmerksamkeit erregt sie mit einem Festival über Schönbergs Berliner Schule. Im Jahr 2000 gelingt es Frauke Roth, dieses hochspezialisierte Ensemble mit 24 Mitgliedern gemeinsam mit dem Potsdamer Persius Ensemble als Hausorchester des neu eröffneten Nikolaisaals in Potsdam zu etablieren.
Als Geschäftsführerin fusioniert sie die beiden Ensembles zur Kammerakademie Potsdam. Bereits 2001 kann das neue Orchester den Spielbetrieb aufnehmen. Frauke Roth formt aus dem Klangkörper ein gefragtes Kammerorchester, das sich zu einem Spezialisten für die Musik des 18. Jahrhunderts, aber auch der Moderne entwickelt. Schnell macht sich die Kammerakademie Potsdam einen Namen als Partner internationaler Solisten wie Emmanuel Pahud oder Albrecht Mayer, arbeitet mit renommierten Dirigenten wie Andrea Marcon, Michael Sanderling und Antonello Manacorda zusammen. Zu einem ihrer erfolgreichsten Projekte wird die „Potsdamer Winteroper“ im Neuen Palais – bis jetzt ein Erfolgsmodell. Dafür gewinnt sie Regisseure wie Achim Freyer, Lydia Steier und Andrea Moses. Eine eindrucksvolle Diskografie zeugt von ihrem Erfolg auch auf diesem Sektor.
Zu ihren besonderen Anliegen gehören bereits in dieser Zeit kulturelle Bildungsprojekte. In einer Brennpunktschule in Potsdam Drewitz implementiert Frauke Roth 2013 „Musik schafft Perspektive“. 2017 wird dieses Bildungsprogramm von Kulturstaatsministerin Monika Grütters mit dem Sonderpreis des Amtes der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien „Kultur öffnet Welten“ ausgezeichnet.
Seit 2017 ist Frauke Roth Mitglied der Internationalen Konzerthauskonferenz, seit 2018 Sprecherin der Dresdner Intendantenrunde.
Sie hält Vorträge über Orchestermanagement und ist eine gefragte Gesprächspartnerin auf den Podien von Kulturpolitik und -management.
Mit ihrer Familie lebt Frauke Roth in Dresden.