Der in Singapur geborene Kahchun Wong wird international er für seine elektrisierende Bühnenpräsenz und seine aufmerksame Auseinandersetzung mit dem künstlerischen Erbe des Ostens und Westens gefeiert. Zu Beginn der Spielzeit 2024/25 trat er seinen Posten als Chefdirigent und künstlerischer Berater des Hallé in Manchester an, zudem ist er Chefdirigent des Japan Philharmonic Orchestra sowie Erster Gastdirigent der Dresdner Philharmonie.
Bei seinem letzten Auftritt als Chefdirigent der Nürnberger Symphoniker im Sommer 2022 leitete Kahchun Wong die erfolgreiche Weltpremiere seiner Orchestrierung von Mussorgskis "Bilder einer Ausstellung" vor 75.000 Zuschauern beim jährlichen Klassik Open Air im Luitpoldhain. Diese Sinfonia-concertante-Version, die speziell für die Instrumentalsolisten des Singapore Chinese Orchestra komponiert wurde, wurde auch auf 3sat und BR-Klassik ausgestrahlt.
Seit dem Gewinn des Mahler-Wettbewerbs 2016 gastierte Kahchun Wong bereits bei zahlreichen renommierten Orchestern wie dem New York Philharmonic, dem Cleveland Orchestra, dem Detroit Symphony Orchestra, dem Seattle Symphony, dem London Philharmonic Orchestra, dem BBC Symphony Orchestra, dem Royal Liverpool Philharmonic, dem Czech Philharmonic Orchestra, dem Orchestre National du Capitole de Toulouse, dem Hong Kong Philharmonic, dem Shanghai Symphony Orchestra, dem Osaka Philharmonic Orchestra, dem Tokyo Metropolitan Symphony Orchestra und dem Yomiuri Nippon Symphony Orchestra. Zu den Höhepunkten seiner Saison 2024/25 zählen die Veröffentlichung von Brittens "The Prince of the Pagodas" durch das Hallé-Label, die Leitung der Tournee zum 50-jährigen Jubiläum des Japan Philharmonic Orchestra durch Kyushu, die drittgrößte Insel Japans, ein Aufnahmeprojekt mit der Dresdner Philharmonie und Olivier Latry, einem der Titularorganisten von Notre-Dame in Paris, die Debüts mit den Düsseldorfer Symphonikern und dem China National Symphony Orchestra sowie die Rückkehr zum Cleveland Orchestra und zum Singapore Orchestra.
Kahchun Wong hat enge Beziehungen zu vielen lebenden Komponisten geknüpft. Er leitete die USA-Premiere von Tan Duns "Fire Ritual" mit dem New York Philharmonic, die Großbritannien-Premiere von Toshio Hosokawas "Prayer" mit dem BBC Symphony Orchestra im Londoner Barbican und die Uraufführung von Reena Esmails Konzert für Hindustani-Violine, das für die renommierte indische Geigerin Kala Ramnath geschrieben wurde, mit dem Seattle Symphony Orchestra. In seinen Abonnementkonzerten mit dem Japan Philharmonic Orchestra in der Suntory Hall führt er regelmäßig Werke von Komponisten wie Akira Ifukube, Yasushi Akutagawa, Kiyoshige Koyama und Yuzo Toyama auf. Auf Einladung der Tokyo Opera City Foundation leitete er eine äußerst erfolgreiche Aufführung von Toru Takemitsus ambitioniertem Orchesterzyklus "Arc", der von bedeutenden japanischen Kritikern zu einem der besten zeitgenössischen Konzerte des Jahres 2022 gewählt wurde. Gemeinsam mit der Dresdner Philharmonie hat er für 2023 das Werk "Reflections of Shadows" beim thailändischen Komponisten Narong Prangcharoen in Auftrag gegeben und 2024 führt er dort Anna Clynes Klarinettenkonzert mit Martin Fröst auf. In seiner ersten Saison beim Hallé dirigiert er James McMillans Schlagzeugkonzert und Unsuk Chins "Su", ein Konzert für das chinesische Blasinstrument Sheng, mit dem Virtuosen Wu Wei.
Kahchun Wong arbeitet eng mit Solisten wie Nelson Freire, Thomas Hampson, Barbara Hannigan, Gerhard Oppitz, Christian Tetzlaff, Patricia Kopatchinskaja, Gautier Capuçon, Daniel Lozakovich, Mao Fujita, Sergei Nakariakov und Vilde Frang zusammen.
Im Dezember 2019 wurde ihm als erstem Künstler aus Singapur vom Bundespräsidenten der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland für sein Engagement und seine herausragenden Leistungen für die deutsch-singapurischen Kulturbeziehungen und die Förderung der deutschen Musikkultur im Ausland verliehen.