Seit 2021 ist Michael Sanderling Chefdirigent des Luzerner Sinfonieorchesters. Die Ernennung erfolgte nach langjähriger erfolgreicher Zusammenarbeit und mit dem gemeinsamen Ziel, das Orchester in Richtung des spätromantischen Repertoires wie Bruckner, Mahler und Strauss weiterzuentwickeln.
Seit dem Beginn seiner Tätigkeit als Chefdirigent wurden mehrere vielbeachtete CD-Produktionen realisiert, darunter der 2023 bei Warner Classics erschienene Brahms-Zyklus mit den vier Sinfonien und seiner «Fünften», dem von Arnold Schönberg orchestrierten Klavierquartett, sowie eine Aufnahme der Klavierkonzerte von Schumann und Grieg mit Elisabeth Leonskaja.
Unter der Leitung von Michael Sanderling hat das Luzerner Sinfonieorchester Gastspielreisen nach Asien, Südamerika und Deutschland unternommen. Besondere Aufmerksamkeit erlangte die Aufführung der 10. Sinfonie von Schostakowitsch im Konzerthaus Wien, begleitet von William Kentridges Animationsfilm «Oh to Believe in Another World». Die Uraufführung dieses Werks fand zuvor im KKL Luzern und beim Festival Pompeji Theatrum Mundi statt.
Als Gastdirigent leitet Michael Sanderling namhafte Orchester weltweit, darunter die Berliner Philharmoniker, das Gewandhausorchester Leipzig, das Indianapolis Symphony Orchestra, das Hong Kong Philharmonic Orchestra, das Royal Concertgebouw Orchestra, das Orchestre de Paris, das Philharmonia Orchestra London, das NHK Symphony Orchestra, das Tonhalle-Orchester Zürich, die Wiener Symphoniker, das Toronto Symphony Orchestra, das Helsinki Philharmonic Orchestra sowie das BBC Scottish Symphony Orchestra.
Von 2011 bis 2019 prägte Michael Sanderling als Chefdirigent die Dresdner Philharmonie und profilierte das Orchester zu einem der führenden Klangkörper Deutschlands. Gemeinsame Konzertformate in Dresden und zahlreiche internationale Tourneen wurden durch die Einspielungen sämtlicher Sinfonien von Beethoven und Schostakowitsch für Sony Classical dokumentiert. Dieser Position war von 2006 bis 2011 die künstlerische Leitung der Kammerakademie Potsdam als Chefdirigent vorausgegangen.
Michael Sanderlings umfangreiche Diskographie umfasst neben den oben genannten Einspielungen bedeutender Werke von Dvořák, Schumann, Prokofjew und Tschaikowsky, darunter Aufnahmen von Kompositionen für Violoncello und Orchester von Bloch, Korngold, Bruch und Ravel mit Edgar Moreau und dem Luzerner Sinfonieorchester.
Im Jahr 2011 leitete er die Neuproduktion von Sergej Prokofjews «Krieg und Frieden» an der Oper Köln, für die er von der Zeitschrift «Opernwelt» zum Dirigenten des Jahres gewählt wurde.
Michael Sanderling engagiert sich leidenschaftlich für die Förderung der musikalischen Jugend. Neben seiner Lehrtätigkeit an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main arbeitet er regelmässig mit dem Schleswig-Holstein Festival Orchester zusammen. Von 2003 bis 2013 war er Chefdirigent des Jugendorchesters Deutsche Streicherphilharmonie.