Tradition und Innovation

Die Dresdner Philharmonie blickt auf über 150 Jahre Geschichte zurück. Gleichzeitig richtet sie den Blick in die Zukunft...

Musik für alle

Das ist der Anspruch der Dresdner Philharmonie. Das Orchester steht für Konzerte auf höchstem künstlerischen Niveau, musikalische Bildung für jedes Alter und den Blick über den musikalischen Tellerrand hinaus. Gastspiele auf fast allen Kontinenten und die Zusammenarbeit mit Gästen aus aller Welt haben den Ruf der Dresdner Philharmonie in der internationalen Klassikwelt verankert. Umso mehr freuen wir uns, dass wir in der Saison 24/25 Sir Donald Runnicles als designierten Chefidirgenten gewinnen konnten. 


 

Im Konzertsaal

Glücksfall Konzertsaal

2017 wurde der neue Konzertsaal im Kulturpalast mitten in Dresdens Altstadt eröffnet. Er ist ein Glücksfall für die Dresdner Philharmonie, für die Stadt und für die gesamte Musikwelt. International gilt er mittlerweile als Geheimtipp, und auch die Dresdnerinnen und Dresdner fühlen sich in seinen 1800 korallenroten Sitzen und umgeben vom „Dresdner Klang“ ihres Orchesters zu Hause. Beste Bedingungen für die Dresdner Philharmonie, ihr Klangideal weiter zu formen, Programme zu profilieren und für alle da zu sein kann, die Musik lieben. Im romantischen Repertoire hat sich das Orchester einen eigenen warmen, runden Klang bewahrt. Darüber hinaus zeichnet es sich durch eine klangliche und stilistische Flexibilität sowohl für die Musik des Barock und der Wiener Klassik als auch für moderne Werke aus.

Blick in den Saal
Mit Paul van Kempen im Gewerbehaussaal

Einhundertfünfzig Jahre

Selbstbewusst und musikhungrig: 1870 ergriffen Dresdner Bürger die Initiative und begründeten die Geschichte der Dresdner Philharmonie. Sie gaben der Stadtkapelle in ihrem Gewerbehaus die Möglichkeit, Konzerte zu veranstalten und waren selbst aufmerksames Publikum. Ab 1885 gab es regelmäßig Philharmonische Konzerte, bis sich das Orchester 1923 seinen heutigen Namen gab. In den ersten Jahrzehnten standen Komponisten wie Brahms, Tschaikowski, Dvořák und Strauss mit eigenen Werken am Pult. Paul van Kempen formte es ab 1934 zu einem erstklassigen Ensemble. Nach ihm prägten u. a. Kurt Masur (seit 1994 auch Ehrendirigent), Marek Janowski, Rafael Frühbeck de Burgos und Michael Sanderling das Orchester. Den musikalischen Spitzennachwuchs fördert das Orchester in der Kurt Masur Akademie.

Treues Publikum

Interessiert, informiert und vor allem treu. Kaum ein anderes deutsches Orchester ist mit seinem Publikum so verbunden wie die Dresdner Philharmonie. Dieser Treue verdankt das Orchester auch, dass es bedrohliche Krisen überstand: 1923 in der ersten großen Wirtschaftskrise nach dem Ersten Weltkrieg, 1933, als die Nazis an die Macht kamen, 1944/45 nach der Schließung aller Konzerthäuser und der Bombardierung der Stadt. Und auch in den Jahren nach 1989/90 war es ihr Publikum, das der Dresdner Philharmonie die Treue hielt. Hart auf die Probe gestellt wurde es mit der Corona-Pandemie, und gerade hier zeigte sich, wie wichtig ihm das Orchester ist. Dafür wurde es vom Kulturmagazin concerti zum Publikum des Jahres 2020 gewählt.

Kurzkonzert und danach den Abend beim Cocktail ausklingen lassen

Näher dran!

Klassische Musik am Sonntagvormittag mit Malte Arkona erkunden, das Orchester mit der Schulklasse erleben, selbst mal ein Instrument ausprobieren können – junge Menschen mit ihrer Neugier auf Musik sind der Dresdner Philharmonie wichtig. Dafür stehen die etwa 35 Familien- und Schulkonzerte jedes Jahr. Mit der Kurzkonzertreihe abgeFRACKt zieht das Orchester ein (noch) nicht so klassikgewöhntes Publikum an. Und es nutzt immer mehr digitale Wege, Menschen für seine Musik zu begeistern, zum Beispiel mit der App Wolfgang, Konzerteinführungen online und zahlreichen Aktionen auf Social Media.

Immer wieder hören

1937 begann das Orchester, Schallplatten aufzunehmen. Heute verzeichnet die Diskografie der Dresdner Philharmonie fast 330 Werke. Zu den neueren Aufnahmen zählt ein CD-Zyklus unter der Leitung von Michael Sanderling mit sämtlichen Sinfonien von Dmitri Schostakowitsch und Ludwig van Beethoven (Sony Classical). Mit Marek Janowski hat die Dresdner Philharmonie alle Sinfonien Robert Schumanns, „Die Schöpfung“ von Haydn, Schubert-Sinfonien (Unvollendete, die „Große“ C-Dur), Mascagnis „Cavalleria rusticana“, Puccinis „Il Tabarro“ und Beethovens „Fidelio“ aufgenommen (alle: Pentatone). Zudem sind Aufnahmen von Verdis „La Traviata“ mit der Dresdner Philharmonie unter der Leitung von Daniel Oren und Belcanto-Arien mit Lisette Oropesa erschienen (ebenfalls Pentatone).


 

Schelllack-Platte mit der Dresdner Philharmonie

Culture for Future

Die Dresdner Philharmonie setzt sich für Nachhaltigkeit im Orchesterbetrieb ein und und bekennt sich zur Charta "Kultur für morgen". 

Von 100 Prozent Ökostrom über fair gehandelte Produkte in den Teeküchen bis hin zu Orchesterreisen mit Bahn statt Flugzeug - das Spektrum ist breit, in dem die Dresdner Philharmonie aktiv wird, um mit Ressourcen schonend umzugehen und Kunst einen Rahmen zu geben, in dem sie eine Zukunft hat. 

Im Januar 2022 haben sich zahlreiche Kultureinrichtungen Dresdens in der Charte "Culture for Future" zu nachhaltigem Handeln verpflichtet. Die Dresdner Philharmonie ist dabei Vorreiterin und hat bereits konkrete Pläne entwickelt.

   

zitat
› Ohne Auto zum Kulturpalast, in einem energieeffizienten Saal proben, Dienstpläne online abrufen und Konzertreisen mit der Bahn absolvieren – es sind viele Bausteine, die unser Orchester nachhaltig machen können – ich bin dabei! ‹
Daniel Thiele Cellist